Mittwoch, 3. September 2014

TripleA Map "World War II v3 1941" - so macht's im Multiplayer Spaß

Bei TripleA handelt es sich um einen sehr schön gemachten Brettspiel-Simulator auf Java-Basis. Hiermit lassen sich alle möglichen Maps (sprich Brettspiele) laden. Mir persönlich reicht jedoch völlig die Map "World War II v3 1941", welches ich für die beste Brettspiel-Simulation innerhalb von TripleA halte. Dabei handelt es sich um eine erweiterte / detaillierte Version des Brettspieles Axis and Allies, welches ich schon seit Ewigkeiten gerne zusammen mit Freunden spiele. Am PC hat das Ganze natürlich den Vorteil, dass man sich nicht um das Aufstellen hunderter Spielfiguren und Ausrechnen von Würfelergebnissen kümmern muss. Dem entsprechend geht das Ganze hier auch schneller und einfacher über die Bühne.

Invasion in Europa
Invasion: britische und amerikanische Einheiten landen in Europa!


TripleA an sich und im speziellen die Map "World War II v3 1941" ist echt nur was für Hardcore-Nerds. Deswegen findet man auf der ganzen Welt auch nur eine Handvoll Mitspieler. In der Lobby von TripleA allgemein befinden sich nur selten mehr als 50 Spieler. Um Mitspieler für eine Partie auf meiner Lieblingsmap zu finden und das auch noch mit genau den Settings die ich für angemessen halte, muss ich oft eine ganze Weile warten. Ich spiele auch grundsätzlich nur 1v1 (im Internet), warum das so ist, dazu komme ich später.

Was genau ist World War II v3 1941 für ein Brettspiel?


Die Map simuliert den zweiten Weltkrieg im Jahre 1941. Deutschland hat Westeuropa sowie Skandinavien erobert und startet seine Offensive gegen die Sowjetunion. Italien beginnt seine Eroberungen in Afrika und Japan invasiert im Pazifik sowie den britischen Kolonien rund um Indien. Die Aufgabe der Alliierten besteht logischerweise darin, diese Invasionen zunächst zu stoppen und anschließend zurück zuschlagen und die Achsenmächte in Folge dessen zu vernichten.

Kampf bei World War II v3 1941
Kämpfe werden hier (wie beim Brettspiel Axis & Allies) ausgewürfelt

Folgende Kriegsspartieren stehen zur Auswahl...

Achsenmächte:
  • Deutschland
  • Japan
  • Italien

Alliierte:
  • Vereinigtes Königreich
  • USA
  • Russland
  • China

Frankreich spielt im Jahr 1941 kaum eine Rolle mehr und wurde daher (der Einfachheit halber, im Bezug auf dessen Kolonien) dem Vereinigtes Königreich zugeordnet. Ebenso wurden andere Länder "vereinfacht", indem zum Beispiel Brasilien pauschal mit zu den USA zählt, oder Indochina zu Japan.

Keine Aufbauphase, direkt Action


World War II v3 1941 zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es eine simplifizierte Simulation des zweiten Welkrieges ist, was ja bereits die Zusammenfassungen der Nationen zeigen. Ich selbst bin auch ein großer Fan von komplexen Welkriegsimulationen wie Hearts of Iron (alle Teile), doch kann World War II v3 1941 vor allem abgewinnen, dass man es im Multiplayer im Regelfall bequem an einem Abend (2 bis 6 Stunden) durch-zocken kann, was bei einem Spiel wie Hearts of Iron gänzlich undenkbar wäre. Speziell im dritten Teil, würde ich alleine so lange brauchen, um meine Armee zu organisieren...

Entsprechend "simpel" fällt daher auch die Einheitenvielfalt aus. Es gibt folgende Typen von Einheiten, gleichermaßen für alle Seiten:

Einheiten World War II v3 1941
Das übersichtliche Kauf-Menü für Einheiten und Gebäude

Bodentruppen:
  • Infanterie
  • Artillerie (erhöht Kampfkraft von Infanterie)
  • Panzer (schnelle und kampfstarke Einheit)
  • Flak (Angriff gegen Luftziel e)

Luftwaffe:
  • Kampfflugzeug (verteidigt gut, kurze Reichweite)
  • Bomber (gut im Angriff, große Reichweite)

Marine:
  • U-Boot (günstig, brauchbar im Angriff, kann nur von Zerstörern bekämpft werden)
  • Zerstörer (leichtes Schiff, kann U-Boote abwehren)
  • Kreuzer (mittleres Schiff, kann Küsten bombardieren)
  • Schlachtschiff (schweres Schiff, kann Küsten bombardieren und Treffer einstecken)
  • Flugzeugträger (kann Kampfflugzeuge transportieren)
  • Transportschiff (kann Bodeneinheiten transportieren)

Mehr Einheiten gibt es nicht! Allerdings ermöglicht bereits dieses relativ simple Quasi-Stein-Scheere-Papier-Prinzip sehr interessante Konstellationen und taktischen Tiefgang. Noch dazu ist in dieser Map alles denkbar gut ausgewogen. Hat man einen versierten Gegner erwischt, so sind spannende Multiplayer-Partien garantiert!

Krieg im Pazifik
Japanische und US-Schiffe stehen sich im Pazifik gegenüber


Da das Szenario direkt im Jahre 1941 (also mitten im Krieg) startet, entfällt bei dieser TripleA-Map jegliche Aufbauphase und es geht direkt zur Sache. Neben den genannten Einheiten können auch Fabriken konstruiert werden, die es den Nationen erlauben, außerhalb ihrer Heimat neue Einheiten zu erbauen.

Gute Multiplayer-Konstellationen


1v1: Ideal, wenn man online, ohne feste Spielpartner zocken möchte und sich selbst auf die Suche nach einem solchen macht. Zwar kann man natürlich auch 2v2, 3v2 oder andere Konstellationen spielen, doch steigt hier die Wahrscheinlichkeit, dass im Verlauf der voraussichtlich mehrstündigen  Partie irgendein Mitspieler einen Disconnect erleidet, keine Zeit oder Lust mehr hat. Es ist eher unwahrscheinlich, dass man sich mit gleich mehreren Fremden zu einer fixen Zeit noch einmal trifft um weiterzuspielen. Diese Gefahr minimiert man mit einer 1v1-Parteie - und mit nur einem Spieler kann man sich oft auch gut zu einem "Reload" verabreden. Darüber hinaus minimiert man den Kommunikationsaufwand mit anderen Spielern, da man selber entweder alle Alliierten oder alle Achsenmächte steuert und sich nicht mir anderen abzustimmen braucht.

2v1: Zwei gegen Einen kann man auch spielen. Zwei Spieler teilen dabei entweder die Achsenmächte oder die Alliierten untereinander auf und der dritte Spieler zockt eine Seite komplett alleine. Idealerweise ist der Alleinspieler ein erfahrener als seine Gegner, der er deutlich mehr zu verwalten und zu koordinieren hat.

2v2: Diese Spieleranzahl eignet sich gut, wenn man die Teamplay-Herausforderung sucht und mindestens drei andere Spieler kennt, auf die Verlass ist. Sollten nicht alle Spieler bis zum Ende der Partie Zeit haben, kann man einfach abspeichern und zu einem späteren Zeitpunkt weiterspielen.

Sinnvolle Fraktionen können zum Beispiel sein:
  • Spieler #1: Deutschland + Italien (da direkt beisammen-liegend, gemeinsamer Kriegsschauplatz Europa / Afrika)
  • Spieler #2: Japan (nur ein Land, da für sich genommen sehr komplex)
  • Spieler #3: Vereinigtes Königreich + Russland (gemeinsamer Kriegsschauplatz Europa)
  • Spieler #4: USA + China (da strategisch eng verzahnt)

3v2: Meine persönliche Lieblingskonstellation! Meiner Meinung nach die höchst-mögliche Spieleranzahl die noch wirklich Sinn macht. Theoretisch sind zwar bis zu 7 Spieler (3v3 bzw. 4v3) möglich, doch in meinen Augen ist das nicht empfehlenswert, da sowohl Italien, als auch China so wenige Truppen haben, dass es mit diesen Ländern kaum Spaß macht zu spielen und man den größten Teil der Partie damit beschäftigt ist, auf seine andere Mitspieler zu warten. Für eine 3v2-Partie würde ich zu folgender Konstellation raten:

  • Spieler #1: Deutschland + Italien
  • Spieler #2: Japan
  • Spieler #3: Vereinigtes Königreich
  • Spieler #4: Russland (optional noch China dazu)
  • Spieler #5: USA (optional noch China dazu)

China noch mit dazu zu nehmen, macht sowohl für den Russen als auch die USA Sinn. China grenzt einerseits direkt an Russland, ist aber andererseits strategisch eng mit den USA-Zügen im Pazifik verbunden. Von daher ist es Jacke wie Hose wer von beiden den Chinesen noch dazu nimmt.

Die idealen Settings


World War II v3 1941 bietet einen ganzen Haufen von Einstellungsmöglichkeiten, wie hier zu sehen ist:

Settings World War II v3 1941

Gehen wir das Ganze einfach mal der Reihe nach durch...

Russen und Engländer bekommen 10 + 3 extra Produktionspunkte am Anfang, um den anfänglich leichten Vorteil der Achsenmächte auszugleichen. Dieses PU's können zum Spielbeginn frei verwendet werden, um irgendwo im eigenen Hoheitsgebiet zusätzliche Einheiten zu platzieren.

Die Singbedingungen sind bei mir immer alle aus, um es mir oder meinem Gegner (bei Bedarf) zu ermöglichen, bis zur letzten Provinz zu kämpfen. In Einzelfällen kann es sein, dass ein Spieler noch eine theoretische Chance auf den Sieg, auch wenn dessen Gegner bereits die Siegbedingungen erreicht hat. Einfach um Dem vorzubeugen, schalte ich alles aus.

"Low Luck" mache ich in jedem Fall an! Es bedeutet, dass Würfelergebnisse nicht einfach komplett zufällig sind, sondern dass der Glücksanteil dabei auf ein Minimum reduziert wird. Dies lässt einen gewissen Überraschungseffekt offen und "Lucken" bleibt prinzipiell trotzdem möglich, doch nur im geringen Ausmaß - deswegen "Low Luck" >> "wenig Glück"!

"National Objectives" schalte ich in meinen Partien immer ein. Es bedeutet, dass bestimmte Bonuspunkte (mehr Produktion) vergeben wird, wenn einzelne Nationen ihre individuellen Missionsziele erreichen oder halten. Diese werden Ingame genau erklärt.

"Tech Development" deaktiviere ich. Es gibt auf der Map die Möglichkeit Technologien zu erforschen. Meiner Meinung nach macht es aber alles unübersichtlicher, da man sich im Verlauf der Partie alles mögliche zusätzlich merken muss (zum Beispiel, dass alle Flieger + 1 Würfelergebnis haben oder die Luftabwehr, +2 wahrscheinlicher trifft, und und und...). Ich finde richtig taktisch zu spielen ist schon Herausforderung genug, da muss das nicht auch noch mit dazu kommen.

Hosting-Kommentare bei TripleA
"LHTR Heavy Bombers" (Zusatzbonus beim Angriff mit mehreren Bombern) lasse standardmäßig ich an und Schichtschiffe am Runden-Ende reparieren auch. Den ganzen Rest lasse sich gemäß der Standardsettings aus.

Um Spielern die meiner gehosteten Partie joinen wollen, direkt zu vermitteln, welche Settings aktiv sind, füge ich folgende Kommentare zur Spielbeschreibung hinzu:

So gibt es keine Missverständniss und der durchschnittliche TripleA-Freak weiß sofort, ob ihm die Settings meiner Partie zusagen oder nicht. Der Multiplayer-Spaß kann also beginnen!

Frei für jeden & eine nette Community


Das Spiel ist grafisch kein Knaller, um nicht zu sagen hässlich, aber das ist mir total egal. Es richtet sich an Spieler denen es um strategischen Tiefgang geht. Kosten tut das Ganze keinen Cent und die (sehr kleine) Community ist dankbar über jeden der mitspielen will. Newbies werden nicht, wie anderswo, ungern gesehen, sondern erfahrene Spieler nehmen sich oft und gerne die Zeit, Anfängern bei den ersten Orientierungsversuchen zu helfen.

TripleA Lobby
Kleine aber feine Spielergemeinschaft


Wer sich TripleA laden will, der kann das hier tun: http://sourceforge.net/projects/triplea/files/
Download-Links zu zusätzlichen Maps findet man hier: http://triplea.sourceforge.net/mywiki/TripleA

Zum Abschluss noch ein paar Impressionen aus TripleA Map "World War II v3 1941":

Krieg in Europa
Kriegsschauplatz Europa
Krieg in Asien und im Pazifik
Kriegsschauplatz Asien-Pazifik

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen